Der kroatische Rundfunk ist ein abschreckendes Beispiel dafür, was aus einem öffentlich-rechtlichen Sender werden kann. – Ein Lehrstück über staatliche Medienpolitik und ihre Fallstricke.
In Europa gibt es immer wieder Streit und Polemik darüber, was ein öffentlich-rechtlicher Rundfunk eigentlich ist. Im jüngsten Mitgliedsland Kroatien nennen die Bürger ihren Rundfunk selbst „Staatsrundfunk“, und das hat seine Gründe.
Schließlich sehen sie ja regelmäßig die HRT-Nachrichten im Fernsehen, in denen Monologe von Ministern oder Reden der Staatspräsidentin abgesendet werden – unhinterfragt und ohne politische Einordnung.
Zudem hat HRT eine Geschichte, an die sich die meisten Kroaten noch sehr gut erinnern: als Staatsmedium in Jugoslawien und als Propagandainstrument während des Krieges in den 90er-Jahren.
Grit Eggerich war zwei Monate lang Gast bei HRT und durfte hinter die Kulissen gucken: eine Reise durch die verwinkelten Flure, Studios und Redaktionsräume der Hrvatska Radiotelevizija, Begegnungen mit Verwaltungschefs, Kollegen und kaltgestellten Programmmitarbeiterinnen.
Quelle: https://srv.deutschlandradio.de/dlf-audiothek-audio-teilen.3265.de.html?mdm:audio_id=790371#