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Huffduffed (1877)

  1. WR1394 Metropolis – WRINT: Wer redet ist nicht tot

    Der “Geschichtsunterricht” ist meine Liebllingskategorie von Wrint. Ich höre Euch wirklich super gerne zu. Aber hier muss ich leider ein bisschen einhaken, weil ein paar Fakten durcheinander geflogen sind. Mir gehts dabei nicht um Mecker, sondern alles konstruktiv gemeint (und mir liegt Film und seine Geschichte einfach sehr am Herzen)

    – “Das Kabinett des Dr. Caligari” ist nicht von Fritz Lang, sondern von Robert Wiene. Der Film handelt auch nicht von einem “Irrenarzt”, der ein Städtchen in Angst und Schrecken versetzt, sondern von einem Jahrmarktbudenbetreiber, der mithilfe seines Schlafwandlers Cesare eine Ortschaft terrorisiert. Erst im Epilog des Films erweist sich, dass die ganze Geschichte nur die Wahnvorstellung eines Insassen einer “Irrenanstalt” ist. Hier offenbart sich denn auch, dass der Jahrmarktbudenbetreiber aus der Wahnvorstellung in Wahrheit der (als gütig gezeichnete) Leiter dieser “Irrenanstalt” ist – ein entscheidendes Detail. Dieses Ende wurde auf Wunsch der Produktion angehängt und gilt als Makel des Films. Der Filmhistoriker Siegfried Kracauer (der in diesem Film bereits erste Anflüge eines sich ankündigenden Faschismus vernahm) kritisierte dieses angehängte Ende auch, weil es dem Film die subversive Kraft nimmt und sein Szenario zu einer bloßen Fantasie eines psychisch Kranken erklärte.

    – “Der letzte Mann” ist nicht “von Fritz Lang mit F.W. Murnau gefilmt”, sondern der Film ist von F.W. Murnau inszeniert. Eventuell wurde hier auch nur was durcheinander geworfen: Der Kameramann Karl Freund (der später den berühmten “Dracula”-Film mit Bela Lugosi fotografierte und zum Teil wohl auch mitinszenierte) stand sowohl für “Der letzte Mann” als auch für “Metropolis” hinter der Kamera. Vielleicht war der gemeint, dann macht die Aussage auch Sinn.

    Was allerdings nichts daran ändert, dass Fritz Lang bei “Metropolis” tatsächlich schon eine Berühmtheit des deutschen Films war. Mit Filmen wie “Die Spinnen” (eine Art Indiana-Jones-Vorläufer) und seinen “Mabuse”-Filmen war er so etwas wie der Quentin Tarantino des Kinos der Weimarer Republik, der unterhaltsame Kolportage/Genre-Stoffe mit filmkünstlerischen Ansprüchen verband. Direkt vor “Metropolis” war es seine aufwändige “Nibelungen”-Verfilmung, die ihn endgültig als “Blockbuster”-Filmer etablierte, der epische Stoffe mit erhöhtem filmischem Aufwand gut schultern konnte, was ihm den Weg zu “Metropolis” ebnete.

    – Ich weiß nicht, ob es bei “Metropolis” auch Matte Paintings gab. Das Special-Effect-Stilmittel, für das “Metropolis” aber vor allem berühmt wurde, war das Schüftan-Verfahren, für das man Bildelemente vor der Kameralinse einspiegelte. Dem Matte-Painting nicht unähnlich, aber prinzipell erstmal ein anderes Verfahren. Genaueres dazu findet sich bei Wikipedia.

    – Dass Fritz Lang nach Goebbels’ Angebot, den deutschen Film zu leiten, quasi über Nacht das Land verlassen hat, ist eine Legende, die Lang selbst gestrickt hat. Anhand seiner Reisedokumente aus dem Nachlass lässt sich diese Geschichte in dieser Zuspitzung nicht aufrecht erhalten

    – Billy Wilders “Eins, Zwei, Drei” war nicht vier Wochen vor Mauerbau fertiggedreht, sondern der Mauerbau fiel tatsächlich genau in die Produktionszeit. Für die Szenen am Brandenburger Tor musste daher tatsächlich nach München ausgewichen werden, wo das Brandenburger Tor auf einem Filmgelände rekonstruiert wurde.

    – “Eins, Zwei, Drei” wurde seinerzeit durchaus in den Kinos gezeigt. In den USA wurde er für diverse Oscars, etc nominiert. In Deutschland fiel er aus nachvollziehbaren Gründen auf ein schwieriges Publikum. Die Kritik verriss den Film, bzw. angesichts des Mauerbaus wollte natürlich niemand über diese Komödie lachen. In den 80ern kam der FIlm wieder in die Kinos und wurde dann auch in Deutschland zum Kultfilm

    Schöne Grüße!

    Thomas

    https://wrint.de/2022/08/21/wr1394-metropolis/

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  2. H039 Martine im Ulmer Stadthaus | Lothar Bodingbauer

    Ein Haus zum Schwingen bringen

    Martine war im Ulmer Stadthaus. Nun ja, es war eigentlich eine Matinée mit gehörigen Akzenten und vielen neuen Umständen. Was ist nun genau der Unterschied zwischen "Martine" als vermeintlicher Name und einer Matinée? Eine Frage des Zugangs? Elisabeth spricht mit Lothar über das Klangprojekt im Ulmer Stadthaus, bei dem Musikschüler:innen Ende April 2022 ein großes öffentliches Haus mit Lust zum Schwingen gebracht haben. Es war Teil eines größeren Projektes mit Neuer Musik im Ulmer Stadthaus.

    https://www.sprechkontakt.at/h039/

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  3. Breitengrad · Die endlose Krise: Der fast aussichtslose Kampf der USA gegen Opioid-Missbrauch · ARD Audiothek

    Los ging es Anfang der 2000er Jahre mit dem Schmerzmittel Oxycontin: Hunderttausende Amerikaner schluckten das Opioid auf Rezept und wurden süchtig. Danach stiegen viele auf Heroin und andere Drogen um. Inzwischen ist Fentanyl das Hauptproblem. Besonders dramatisch ist die Situation in West Virginia und dort der ehemaligen Hafenstadt Huntington am Ohio River. Früher bekannt als Umschlagplatz für Rohstoffe aus den Appalachen. Jetzt berüchtigt als "Opioid-Hauptstadt" der USA. Über 10 Prozent der gut 45.000 Einwohner sind laut Schätzungen süchtig. Es gibt eine regelrechte Industrie, um ihnen bei Entzug und Reha zu helfen. Mrd. Dollar wurden investiert. Und trotzdem: die Zahl der Überdosis-Opfer ist im vergangenen Jahr dramatisch gestiegen. Ein Grund ist die Corona-Pandemie. Und: Für die vielen Süchtigen gibt es in dieser ärmlichen Region mit hoher Arbeitslosigkeit und Armut kaum Perspektiven.

    https://www.ardaudiothek.de/episode/breitengrad/die-endlose-krise-der-fast-aussichtslose-kampf-der-usa-gegen-opioid-missbrauch/bayern-2/93775154/

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  4. Chinesische Einwanderer im Wilden Westen | Western Unchained

    Man kennt sie in Westernfilmen als Wäscher, als Koch oder als Eisenbahnarbeiter - dabei war zu Hochzeiten des Goldrausches etwa jeder Zehnte Bewohner Kaliforniens chinesischer Abstammung. Was trieb ab 1850 so viele Chinesen in die Vereinigten Staaten, speziell nach Kalifornien? Was ist dran am Filmklischee des chinesischen Einwanderers im Wilden Westen? Und welchen stand hatten sie im Wilden Westen?

    00:00 - Begrüßung und Einleitung01:57 - Typische chinesische Charaktere in Western-Geschichten03:22 - Chinesen in Kalifornien - eine besonders marginalisierte Minderheit05:03 - Nachrichten aus dem Wilden Westen, die Erste: Daily Alta California, 1.10.185709:20 - Nachrichten aus dem Wilden Westen, die zweite: Amador Ledger Dispatch, 28.11.185712:25 - Gründe für die chinesische Auswanderungswelle ab 185016:03 - Kulturelle Differenzen und Integrationsschwierigkeiten18:21 - Chinesinnen in Kalifornien: Minderheit in der Minderheit23:09 - Tongs: Von Kulturgesellschaften zu Kriminalisierung und Bandenbildung28:23 - Der chinesische Wäscher oder Koch: Woher kommen diese Klischees?31:53 - Anti-chinesische Gesetzgebung, und wie kamen chinesische Amerikaner zur Eisenbahn?34:13 - Verabschiedung und Ausblick aufs nächste Mal

    https://westernunchained.podbean.com/e/chinesische-einwanderer-im-wilden-westen/

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  5. WR1418 Gaspreise, Großbritannien, Bank Run – WRINT: Wer redet ist nicht tot

    Mit Rüdiger Bachmann und Christan Bayer.

    Christian sitzt in der Gaskommission, hatte neulich schon für die Wochendämmerung darüber geredet, was die machen und wie sie es machen – aber auch noch nicht alles erzählt. Also gibt es hier den Nachtrag. Außerdem werfen wir einen deprimierenden Blick auf Großbritannien und Rüdiger erklärt, wofür es 2022 den Wirtschaftsnobelpreis (für die Abiturienten: den Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften) gegeben hat.

     

    https://wrint.de/2022/10/24/wr1418-gaspreise-grossbritannien-bank-run/

    —Huffduffed by chrib

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